AD(H)S wird oft als Störung missverstanden: Konzentrationsprobleme, Unruhe, Vergesslichkeit, impulsive Momente.
Doch wer genauer hinschaut, erkennt eine andere Wahrheit:
AD(H)S ist kein Mangel. Es ist eine neurobiologische Variante – mit besonderen Stärken, intensiver Wahrnehmung und kreativen Fähigkeiten.
Gleichzeitig wissen neurodivergente Menschen, wie schnell diese Stärken im Alltag untergehen können. Reizüberflutung, emotionale Intensität, Überforderung oder der Verlust von Körperpräsenz gehören für viele zum täglichen Erleben.Hier setzt Shiatsu an.
Denn ein AD(H)S-Gehirn braucht nicht nur Struktur – es braucht Körper, Berührung, Erdung und Regulation.
Mein Shiatsu unterstützt genau dort, wo Worte allein nicht reichen: direkt im Nervensystem, in den Faszien, im Körpergedächtnis.
In diesem Artikel erfährst du,
Menschen mit AD(H)S haben keine Aufmerksamkeitsstörung.
Sie haben eine Aufmerksamkeitssteuerungsbesonderheit.Wenn etwas Resonanz erzeugt, entsteht ein intensiver Hyperfokus:
Doch dieser Fokus zieht Energie oft „nach oben“ – ins Denken, Planen und Grübeln.
Über achtsame, ruhige Berührungen kommt die Energie zurück in den Körper.
Die Arbeit am Dünndarm-Meridian, der in der TCM für Sortieren, Filtern und Entscheiden steht, stabilisiert die Fähigkeit, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden – eine Kernkompetenz für Menschen mit AD(H)S.
AD(H)S-Gehirne denken vernetzt statt linear.
Sie verbinden Themen, Ideen, Bilder und Lösungsansätze, die andere nicht sehen.
Typische Stärken:
Kreativität braucht Erdung.
Wenn das Nervensystem überlastet ist, wird kreatives Denken chaotisch oder überwältigend.
Shiatsu beruhigt das System, sodass Kreativität wieder durch den Körper fließen kann – klar, strukturiert, kraftvoll.
Viele neurodivergente Menschen spüren Stimmungen, Körpersprache und Atmosphären intensiver als andere.
Diese Sensitivität ist eine Stärke – aber nur, wenn der Körper reguliert ist.
Shiatsu aktiviert den Parasympathikus, beruhigt den Vagusnerv und erleichtert Reizverarbeitung.
Gerade der Dünndarm-Meridian hilft, emotionale und sensorische Eindrücke zu sortieren, besser zu filtern, ohne von ihnen überflutet zu werden.
Menschen mit AD(H)S fühlen stark.
Begeisterung ist bei ihnen keine leichte Regung – sie ist intensiv, lebendig und ansteckend.
Das führt zu:
Shiatsu bringt das Nervensystem aus der Übererregung in einen regulierten Zustand.
Der Körper kann halten, was der Geist erschafft.
AD(H)S-Gehirne verarbeiten viele Ebenen gleichzeitig – besonders in hektischen oder chaotischen Situationen.
Das zeigt sich in:
Shiatsu holt diese Schnelligkeit in den Körper zurück.
Präsenz ersetzt Überforderung.
Entscheidungen fallen klarer und ruhiger.
Viele AD(H)S-Menschen haben einen starken inneren Kompass.
Sie sind empathisch, tief fühlend, loyal und sensibel für Ungerechtigkeit.
Durch stabile Berührung entsteht ein Gefühl von „Ich bin gehalten“.
Das Nervensystem muss nicht mehr allein regulieren.
Emotionen dürfen sein – ohne zu überfluten.
Über den Perikard-Meridian, der den emotionalen Herzraum schützt, und den Gallenblasen-Meridian, der Mut, Klarheit und entschlossene Handlung stärkt, unterstützt Shiatsu zusätzlich dabei, Gefühle besser zu verarbeiten und emotionale Lasten leichter zu tragen.
Ein Kind lernt Selbstregulation nur durch Koregulation:
durch eine ruhige, präsente Bezugsperson. Wenn diese fehlt – durch Stress, Überforderung oder emotionale Distanz – entsteht ein Nervensystem, das ständig in Alarmbereitschaft ist.
Als Erwachsene spüren viele:
Die gute Nachricht:
Der Körper kann nachreifen.
Ein Nervensystem ist lebenslang lernfähig.
Es gibt Richtwerte, die sich in der Praxis sehr klar zeigen:
Der Körper kommt an. Erste Sicherheit entsteht. Die Atmung wird tiefer. Reizüberflutung lässt nach.
Das Nervensystem beginnt zu lernen.
Neuroplastizität entsteht.
Die Reizfilterung verbessert sich.
Die Person bleibt länger reguliert.
Regulation wird gespeichert.
Der Körper speichert Sicherheit als neuen Standard.
Reaktionen werden stabiler.
Der Dünndarm-Meridian arbeitet spürbar effizienter.
Für Menschen, die neurodivergent, hochsensibel oder chronisch überlastet sind, wirkt Shiatsu wie ein Regulationsanker.
Es hält das Nervensystem stabil und schützt vor Rückfällen in Überlastung oder Burnout.
AD(H)S bringt tiefgreifende Stärken mit: Kreativität, Intuition, Hyperfokus, Empathie, Leidenschaft, Wahrnehmungsintelligenz.
Doch ohne Regulation können genau diese Stärken zur Belastung werden.
Shiatsu verbindet diese Qualitäten wieder mit dem Körper.
Über Berührung, Rhythmus und Arbeit am Dünndarm-Meridian entsteht ein Nervensystem, das:
AD(H)S ist keine Störung – es ist eine andere Form von Intelligenz, die einen regulierten Körper braucht, um zu leuchten.