01 May
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Honig nicht erhitzen: Warum du das flüssige Gold nur lauwarm genießen solltest

Honig ist seit Jahrtausenden als natürliches Heilmittel bekannt – geschätzt für seine antibakterielle Wirkung, seine nährenden Eigenschaften und seinen feinen Geschmack. Doch immer wieder hört man: Honig soll nicht erhitzt werden.

Was hat es damit auf sich? Ist es wirklich schädlich, Honig zum Kochen oder Backen zu verwenden? Und was sagen die traditionelle chinesische Medizin (TCM), Ayurveda und moderne Wissenschaft dazu?In diesem Artikel erfährst du alles, was du über den richtigen Umgang mit Honig wissen solltest – damit du ihn nicht nur genießen, sondern auch heilend nutzen kannst.


Honig – mehr als nur Süße

Echter, naturbelassener Honig enthält weit mehr als Zucker:

Er liefert Enzyme, Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren und antioxidative Pflanzenstoffe. Gerade wegen dieser feinen, lebendigen Zusammensetzung wird Honig in der Naturheilkunde seit jeher eingesetzt – ob zur Wundheilung, bei Erkältungen oder zur Beruhigung des Verdauungssystems.Doch genau diese wertvollen Inhaltsstoffe sind empfindlich – und reagieren sensibel auf Hitze.


Was passiert beim Erhitzen von Honig?

Schon ab Temperaturen über 40 °C beginnen die Enzyme und viele der gesundheitsfördernden Substanzen im Honig sich zu zersetzen. Wird Honig also in heißen Tee gerührt oder beim Backen verwendet, verliert er seine natürliche Wirkkraft – und wird zu einer Art „Zuckerlösung mit Aroma“. Außerdem kann sich bei starker Erhitzung ein Stoff namens Hydroxymethylfurfural (HMF) bilden. In kleinen Mengen ist dieser nicht bedenklich, aber bei regelmäßigem, stark erhitztem Honigkonsum sollte man vorsichtig sein – besonders bei Kindern oder empfindlichen Menschen.


Ayurveda: Erhitzter Honig kann „Ama“ fördern

In der Ayurveda gilt Honig als wertvoll und heilend – solange er nicht erhitzt wird. Beim Erhitzen sollen sogenannte Ama-Stoffe entstehen: schwer verdauliche Rückstände, die sich im Körper ansammeln und langfristig das Verdauungsfeuer (Agni) schwächen. Ayurvedische Lehre empfiehlt deshalb, Honig nur roh zu verwenden – z. B. in warmem Wasser unter 40 °C, in Smoothies oder auf Speisen, die bereits abgekühlt sind.


TCM: Honig als Mittel zum Qi-Aufbau – aber nicht bei Hitze

Auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird Honig als tonisierend beschrieben. Er nährt das Milz-Qi, befeuchtet Trockenheit und kann das Shen (Geist) beruhigen. Wird Honig aber erhitzt, verliert er diese harmonisierende Qualität. Im Gegenteil:

Er kann dann Schleim und Hitze fördern, was insbesondere bei Menschen mit innerer Unruhe, Feuchtigkeit oder Hitze-Symptomen problematisch sein kann.


Darf man Honig also gar nicht mehr erhitzen?

Keine Panik: Wenn du ab und zu mit Honig backst, ist das nicht gleich gesundheitsschädlich. Aber:

Wenn du Honig gezielt für deine Gesundheit einsetzen möchtest, z. B. bei Husten, Verdauungsbeschwerden oder zur allgemeinen Stärkung, solltest du ihn nur lauwarm oder kalt verwenden.


So nutzt du Honig richtig

  • Nie in kochend heiße Getränke geben – warte, bis Tee oder Porridge auf unter 40 °C abgekühlt sind.
  • Nicht zum Kochen oder Braten verwenden, wenn du die heilende Wirkung erhalten willst.
  • Roh und naturbelassen genießen: z. B. auf dem Brot, im Salatdressing, im Smoothie oder pur vom Löffel.
  • Qualität zählt: Wähle regionalen, kaltgeschleuderten Bio-Honig – möglichst direkt vom Imker.

Honig liebt Sanftheit – genau wie dein Körper

Honig ist ein Geschenk der Natur – aber auch ein sensibles Wesen. Wenn du ihn achtsam behandelst und nicht erhitzt, bleibt sein heilender Charakter erhalten. Ayurveda und TCM bestätigen, was auch moderne Forschung nahelegt:

Lauwarm ist das neue heiß. 


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